Der Einsatz von DNLA-Analysen im Coachingprozess

Oft haben Coachings das Problem, dass Wirksamkeit und Nachhaltigkeit schwer zu belegen sind. So gestaltet sich eine Erfolgskontrolle auch deswegen als schwierig, weil die Inhalte des Coachings und auch oft die Veränderungen, unter die „Schweigepflicht“ fallen. Gleichzeitig fällt es dem Coachee schwer, im Coaching erarbeitete Verhaltensänderungen im Arbeitsalltag langfristig beizubehalten. 

Ein weiterer Punkt ist manchmal die Suche nach dem richtigen „Pack-an“. Selbstverständlich wird ein erfahrener und kompetenter Coach relativ schnell die ersten Spuren finden und sich daran zum Coaching-Thema vorarbeiten. Doch wäre es nicht noch besser, wenn diese ersten Ideen / Spuren von einem objektiven Messverfahren geliefert würden?

Wir setzen für einen solchen Zweck die DNLA (Discovering Natural Latent Abilities) Verfahren ein. Diese Verfahren zeichnen sich dadurch aus, dass sie – im Gegensatz zu vielen anderen Testverfahren – keinen (relativ) statischen Zustand von Charaktereigenschaften beleuchten. Stattdessen werden im „Erfolgsprofil Soziale Kompetenz“ die 17 wichtigsten sozialen (nicht fachlichen!) Kompetenzen des Coachees analysiert. Dabei stellt die Messung eine Momentaufnahme der aktuellen Potenzialausschöpfung bzgl. der Kompetenzen des Testanten dar. Und genau darin liegt die große Stärke!

Da wir in Coachings überwiegend an sozialen und überfachlichen Kompetenzen arbeiten, bietet sich eine Messung der aktuellen Potenzialausschöpfung über die DNLA Analyse an: durch eine Vorher / Nachher Messung wird das Coaching objektiv evaluierbar und ein erfahrener Coach kann die jeweils gemessenen Werte nutzen, um den Start in die eigentliche Intervention signifikant zu beschleunigen, bzw. den Erfolg des Coachings zu belegen.

Unsere Schritte sind dabei wie folgt:

1. Kennenlernen von Coachee und Coach und grundsätzliche
    Entscheidung für die Zusammenarbeit

2. Computergestützte Messung I der 17 sozialen Kompetenzen /
    Potenziale mit DNLA

3. Im ersten Coachingtermin besprechen der Coach und der
    Coachee die DNLA-Ergebnisse und legen sowohl das Ziel, als
    auch die ersten Schritte des Coachings fest. Hierbei kann es
    sinnvoll sein, dass der Vorgesetzte ebenfalls anwesend ist, um
    die Auftragsklärung für das Coaching, abgestimmt auf die
    Potenzialmessung, zu gestalten  

4. Coaching Sitzungen 1-n (in den gewohnten Abständen)

5. DNLA Messung II

6. Auswertungsgespräch zur Evaluation (eventuell auch in
    Verbindung mit der letzten Coaching Sitzung). Ein Schwerpunkt ist
    hier der Vergleich der Messergebnisse I und II (Vorher / Nachher).
    Hierfür sind drei Varianten denkbar:
          a. telefonisches / Skype-Auswertungsgespräch
          b. persönlicher Termin
          c. persönlicher Termin im Beisein des Vorgesetzten, der
              dann die Evaluation begleitet und, bei vereinbarten
              Themen, mit dem Coachee den Prozess im
              Tagesgeschäft fortführt

Zusammengefasst bringt die Unterstützung durch die DNLA Messverfahren die folgenden Nutzen:

  • Erhöhung der Effizienz: durch die Messung vor der ersten Coachingsitzung erhält – sowohl der Coachee, als auch der Coach – sehr konkrete Hinweise auf Potenziale, die zur Zeit durch den Coachee nicht ausgeschöpft werden. So kann das Coaching ohne eine, vergleichsweise aufwändigere, Analyse sofort starten.
     
  • Evaluation des Coachings: durch die Möglichkeit, die aktuellen Potenzialnutzungen, bzw. Nicht-Nutzungen zu messen, kann das System über einen vorher / nachher Vergleich die Wirksamkeit des Coachings belegen. Gleichzeitig können auf dieser Basis auch weitere, auf das Coaching folgende Entwicklungsmöglichkeiten, definiert werden
     
  • Erhöhung der Nachhaltigkeit: die Ergebnisse der einzelnen Messungen werden durch aussagekräftige Unterlagen, die sowohl Erläuterungen, als auch Tipps zur Verbesserungen einzelner Punkte enthalten, ergänzt. Mit diesen Unterlagen hat der Coachee die Möglichkeit, seine Veränderungen auch nach dem Coaching weiter zu verfolgen. Wenn bei der Ergebnisbesprechung der zweiten Messung auch der Vorgesetzte teilgenommen hat, kann dieser – unterstützt durch einen eigenen Leitfaden zur Weiterführung – den Coachee / Mitarbeiter in der Zukunft gezielt begleiten und somit maßgeblich zur Nachhaltigkeit beitragen. Zusätzlich ist es hilfreich, die Nachhaltigkeit eingeleiteten Maßnahmen in jährlichen Checks zu überprüfen, um gegebenenfalls wieder frühzeitig in die gewünschte Richtung zu lenken.

Weitere Informationen zu DNLA finden Sie hier:
DNLA (Discovering Natural Latent Abilities)

Vor kurzem konnte ich ein interessantes Gespräch zwischen zwei Personen mithören. Das Thema habe ich gar nicht verstanden, da meine Aufmerksamkeit erst geweckt war, als beide Partner „mitten drin“ waren.

Person 1: „Du hättest mir Bescheid sagen können“
Person 2: „Das hat dich letztes Mal schon nicht interessiert, deshalb habe ich gedacht…“
Person 1: „Du hast also für mich entschieden, dass es mich nicht interessiert?“
Person 2: „Nein, nicht entschieden. Ich dachte einfach, dass dich das Thema eher ablenkt.“
Person 1: „Wir haben aber beim letzten Vorfall vereinbart, dass wir uns informiert halten“
Person 2: „Dabei ging es aber um etwas ganz anderes!“

…und es ging noch eine ganze Weile auf die gleiche Art weiter.

Ein normales Gespräch? Ich habe eine Weile überlegt und viele Inhalte unserer Konfliktmanagement Teilnehmer Revue passieren lassen: das kommt immer wieder vor, so oder so ähnlich! Die Grundproblematik wiederholt sich, mit unterschiedlichen Inhalten, jedoch immer wieder.

Nun gut, wir können uns jetzt einfach sagen, dass – ohne die Hintergründe zu kennen – dieses Gespräch schwer zu bewerten ist. Das stimmt auch – genau deshalb geht es hier nicht um die Bewertung, sondern um die Art und Weise, wie die beiden gerade miteinander sprechen, bzw. wie das Gespräch weiter laufen könnte.

Grundsätzlich können wir die Situation und den Verlauf des Gesprächs vor dem Hintergrund unseres Modells “8SAM und konsequent im Dialog“ sehen.

Wenn ihr euch überlegt, in welche (zeitliche) Richtung sich die beiden gerade bewegen, dann stellt ihr schnell fest, dass die beiden Personen sich immer weiter in die Vergangenheit „schrauben“. 

Bei näherem Hinsehen wird schnell klar, dass in der Vergangenheit, neben sachlichen Beschreibungen, meist ProblemeVorwürfe und Schuld liegen, Lösungen jedoch nur in der Gegenwart und für die Zukunft entwickelt werden können. Dass heißt für die beiden Personen oben: wenn sie so weitermachen, rutschen sie immer weiter ins Problem / in die Schuldvorwürfe UND sie entfernen sich dabei immer weiter von einer möglichen Lösung.

Gehen wir mal davon aus, dass die beiden (grundsätzlich) nach einer Lösung suchen. Sollte dies nicht der Fall sein und das Ziel beider Personen ist es, auf dem Anderen „herumzuhacken“ und selbst Recht zu behalten, dann sollten sie einfach weitermachen – dann sind sie auf dem Weg dahin. Falls nicht, gibt es eine pragmatische Möglichkeit, es zu ändern.

Um ein solches Gespräch in eine gewünschte Richtung zu lenken, verwendet ihr am einfachsten die beiden Frageworte „WARUM“ und „WOZU“. Wichtig ist jetzt nur, die unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten im Kopf zu haben.

WARUM leitet eine Kausalfrage ein, das heißt, hier wird der Grund für etwas erfragt. Die meisten Menschen antworten auf eine WARUM Frage automatisch mit einer (vergangenen) Begründung, die zum jetzigen Problem geführt hat. Es geht also in Richtung Vergangenheit / Problem / Schuldfrage.

WOZU hingegen leitet eine finalisierende Frage ein, die automatisch das Augenmerk auf die  Idee / die Lösung / die Zukunft richtet!

Klingt ganz einfach? Ist es auch und ist täglich anwendbar! 

Stellt euch vor, ihr würdet die beiden Personen vom Anfang jetzt fragen:

„WARUM tut ihr das?“ 

Wahrscheinlich wären die Antworten die Begründungen für die eigene Position und die Richtigkeit, bzw. die Erklärung WARUM der jeweils Andere Schuld hat.

Ihr könntet aber auch fragen:

„WOZU tut ihr das?“

Und entweder – und das ist gar nicht so selten – kommt dann gar nichts mehr außer der Einsicht, dass die ganze Diskussion völlig überflüssig ist und der Fokus besser da liegen sollte, wie in der Zukunft Absprachen stattfinden. Das wäre dann lösungsorientiert und hilfreich für die Zukunft. Oder die beiden „drehen“ sofort Richtung Zukunft und wünschen sich eine Lösung. Dann helfen manchmal noch ein bis zwei Fragen und Tipps über den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Zukunft, um den Dialog in die gewünschte Richtung zu steuern.

Ein Tipp noch:
So manch einer / eine wird auch auf die Frage nach dem WOZU eher so antworten, als hättet ihr WARUM gefragt. Hier gilt es, dann einfach hartnäckig zu bleiben und auf dem WOZU zu „bestehen“, bzw. die Frage zu wiederholen. 

Vielleicht hilft euch auch das folgende Motto:

„Wichtig ist nicht, wer angefangen hat – sondern wer aufhört!“

Probiert es einfach aus – es macht wirklich Spaß, unterschiedliche Gespräche auf diese Art zu lenken. Dabei ist es grundsätzlich gleichgültig, ob ihr selbst betroffen (also einer der beiden) seid oder Beobachter / Vorgesetzter / Elternteil. 

Wir freuen uns über Feedbacks / Nachfragen / Erfahrungen!

Viel Erfolg wünschen euch 

Sandra und Stefan Kemser

Was kann helfen, wenn es schwer fällt, FREUDE zu sehen? Wenn das Glas eher halbleer statt halbvoll für jemanden ist? Wenn am Ende des Tages oder der Woche, das im Kopf bleibt und auf dem Herzen lastet, was nicht geklappt hat, was noch nicht fertig ist, was schief gegangen ist, was jemanden als Feedback „runterzieht“.

Was ist jedoch ist mit den schönen  (kleinen oder großen) Dingen, worüber FREUDE empfunden wird? Der aufbauende Kommentar, der (Teil-)Erfolg, eine lustige Geschichte in der Mittagspause, das Lachen mit der Kollegin, der endlich geschaffte Weg zu Fuß in den 8. Stock, das Lob des Chefs, der tolle Sonnenaufgang, die -500 gr. auf der Waage, der freudige Dank des Kollegen für den Tipp mit der Exceldatei etc.

Sie gibt es ja auch! Und die Idee ist, sie zu sehen und zu „konservieren“:

Im: Jar of Joy!  

Was es braucht: ein großes (Einmach-)Glas mit Deckel. Einen Stapel Zettel an einer Schnur darumgebunden, einen Stift – platziert auf dem Schreibtisch, dem Nachttisch, in der Küche…

Was ist zu tun: das was Freude macht aufschreiben!

Dazu: Zettel abreißen, Stift nehmen, die Freude aufschreiben, ins Glas stecken!

Einfach mal ausprobieren! Es wirkt! Nachhaltig!

(P.S. Filmtipp: „Das beste kommt zu Schluss“ (2007) mit Morgan Freeman und Jack Nicholson. Zitat: „Hast Du heute Freude empfunden? Hast Du jemandem Freude bereitet?“)