Sie kennen aus dem Tipp „Denken Sie in der Zeit“ die Zeitachse:
Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft.
Es gibt Gespräche, in denen brauchen Sie die Vergangenheit überhaupt nicht zu beleuchten. Allerdings ist es bei Konflikten oft so, dass mindestens einer der Partner ein Problem, bzw. eine Frage hat, die aus der Vergangenheit kommt. Insofern kann es dann wichtig werden, diese Vergangenheit zu verstehen und auch zu analysieren.
Eine Möglichkeit für eine Analyse, die auch manchmal empfohlen wird, ist die sogenannte 5-Why-Methode (https://de.wikipedia.org/wiki/5-Why-Methode). Diese oft (gerade bei technischen Problemen) so erfolgversprechende und hilfreiche Art, sich zur Ursache durchzufragen, stösst bei Konfliktgesprächen schnell an ihre Grenzen. Da die Idee dieser Methode darin liegt, 5 mal nach dem „WARUM“ zu fragen, kommen Anwender vielleicht schnell zum Problem, es besteht jedoch eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass – spätestens nach dem dritten WARUM – , einer der Beteiligten das Gefühl hat, dass ein Schuldiger gesucht wird und sich so eventuell der Konflikt sogar verschärft.
Dabei ist es bei konstruktiven Konfliktklärungen ratsamer, mehr nach Fakten und Auswirkungen zu suchen als die Schuldfrage zu klären! Denn, in den meisten Fällen, in denen Beteiligte das Gefühl haben, dass ein Schuldiger gesucht wird, werden Informationen zurückgehalten, bzw. nur noch so gegeben, dass der eigene Schutz maximiert wird. Eine sinnvolle Analyse ist dann kaum noch möglich.
Vielleicht haben Sie eine so etwas z.B. in dem ein oder anderem Meeting schon erlebt?
Nutzen Sie besser einen strukturierten Dialog der, mit Hilfe von klassischen Fragetechniken und Aktivem Zuhören (zusammenfassen, wiederholen, paraphrasieren usw.), eine wertschätzende und zielführende Kommunikation unterstützt.
Viel Spaß und Erfolg!
Sandra und Stefan Kemser