Vielleicht kennen Sie ein Beispiel wie dieses:

Sie begegnen morgens Herrn Müller und grüßen freundlich: „Guten Morgen Herr Müller“. Er senkt den Blick, läuft weiter und Sie wundern sich und / oder sind bzw. werden sauer.

Das Thema aus dem Tipp: Wahrnehmung und Interpretation geht hier weiter: Herr Müller hat sich auf eine bestimmte Art verhalten (das was Sie sehen und / oder hören). Wenn Sie jetzt von diesem Verhalten aus auf die Person „Müller“, bzw. seine Einstellung oder Art schließen würden, gäbe es viele verschiedene Möglichkeiten:

  • …er ist unhöflich…
  • …er ist unhöflich…
  • …er mag Sie nicht…
  • …er ist mit den Gedanken anderswo…
  • …er redet nicht mit jedem…


Dies alles sind Ihre Interpretationen darüber, WIE Herr Müller als Person ist oder denkt. Die Gefahr besteht, dass Sie sich (und ihm) das Leben schwer machen könnten. Denn, welche Interpretation des Verhaltens richtig ist, werden Sie erst wissen, wenn Sie Herrn Müller fragen! Und welche Reaktion Ihrerseits dann hilfreich wäre…  

Lassen Sie uns also festhalten, dass der Schluss vom Verhalten auf die Person richtig, aber auch genauso falsch sein kann. Oft ist es so, dass wir von einem konkreten Beispiel (senkt den Blick und sagt nichts) auf das Große / Ganze schließen („er mag mich nicht“). 

So machen wir uns manchmal (unnötig) schlechte Gedanken und das Leben schwer. Und zusätzlich: wir  könnten dem andern damit unrecht tun, ihn verletzen und möglicherweise einen Konflikt herbeiführen.

Auswirkungen / Anwendung in der eigenen Kommunikation:

Es wichtig und hilfreich, WAHRNEHMUNG, INTERPRETATION und VERHALTEN zu unterscheiden, bzw. diese einzelnen „Punkte“ als Ablauf / Folge zu sehen, um damit die eigene Kommunikation bewusst zu steuern.

Zum Beispiel kann es ein guter Weg sein, die eigenen Fragen oder Befürchtungen als FEEDBACK zu formulieren:

„Herr Müller, ich habe Sie gegrüßt, Sie gehen weiter. Ich mache mir Gedanken darüber und würde es gerne verstehen; ist alles ok?“

Viel Spaß und Erfolg!
Sandra und Stefan Kemser